Helvetia überall

Der erste Lobby-Versuch der Westschweizer Sektionen erhielt eine derbe Absage. Trotzdem gedieh die Krankenkasse in der Romandie und im Tessin.

Die Expansion der Helvetia in die französische Schweiz liess nicht lange auf sich warten. Im September 1903 wurde in Freiburg eine Sektion gegründet, im Oktober wies sie bereits 50 Mitglieder aus. Die Freiburger blieben denn auch nicht untätig. Sie lobbyierten für die Einführung einer Sterbekasse. Ein höchst umstrittenes Thema, das innerhalb der Helvetia emotional diskutiert wurde. Eine Umfrage bei den Sektionen, welche die Romands initiiert hatten, fiel verheerend aus. «Derbe Auswüchse » hätten die schriftlichen Antworten enthalten, erklärten sie enttäuscht. Immerhin klappte es kurz darauf mit der Wahl in den Zentralvorstand: Constant Jeanloz wurde 1905 der erste Vertreter der französischen Schweiz. 1930 fand schliesslich die Eidgenössische Delegiertenversammlung in Lausanne statt – die erste in der Romandie. Die Zahl der Sektionen war mittlerweile ordentlich gewachsen: Es gab 22 in der Waadt, 16 im Wallis, 2 in Genf, 4 in Freiburg, 5 in Neuenburg.

In der ganzen Schweiz vertreten: 1938 war die Helvetia auf 182'529 Mitglieder und 479 Sektionen angewachsen

Im Juni 1931 reisten die Delegierten nach Locarno – obwohl die Geschäftsprüfungskommission aus Kostengründen dagegen gewesen war. Im Tessin gab es inzwischen 15 Sektionen, die erste war 1906 in Bellinzona gegründet worden. Von der Versammlung im Locarneser Kursaal waren die Teilnehmer tief beeindruckt. Ein «Höhepunkt in der Geschichte der Genossenschaft » sei sie gewesen, hiess es später. Aber nicht etwa die zehn Traktanden – von «Wahl des Tagesbureaus» bis «Unvorhergesehenes » – machten die Zusammenkunft so unvergesslich. Vielmehr begeisterte das Rahmenprogramm. «Die einen freuten sich an der herrlichen Rundfahrt, bewunderten, mit Flasche, Wurst und Brot gestikulierend, die lieblichen Ufer des Langensees mit ihren charakteristischen Häusern und horchten den Klängen der Musik und andere freuten sich, 2 Salametti erwischt zu haben», so die Krankenkassenzeitung.

«Euer Wirken ist verborgen und bescheiden und wird meistens nicht genügend geschätzt»

Der Tessiner Staatsrat Cesare Mazza zu den Delegierten, 1931.

Auf zur Agitation!

«Ein Turnaround ist kein Spass»

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