Timeline

Ein Zeitreise im Zeitstrahl: Wie aus Helvetia und Artisana Helsana wurde.

1899

Eine für Alle

Die Schweizerische Krankenkasse Helvetia wird am 10. Dezember 1899 von 83 unzufriedenen Mitgliedern der Allgemeinen Schweizerischen Krankenkasse gegründet. Sie wollen «etwas Besseres schaffen». Die Gründungsversammlung findet im Restaurant Sonne in Zürich-Unterstrass statt. Die Helvetia steht von Beginn weg allen offen – Männern und Frauen, unabhängig von Partei, Sprache oder Konfession.

1900

Gut informiert

Am 25. Oktober 1900 erscheint die erste Ausgabe der Mitgliederzeitung der Schweizerischen Krankenkasse Helvetia. Sie kostet 10 Rappen, man beabsichtigt allerdings, das Blatt «in ca. 500 Wirtschaften gratis auszulegen, so kann man sich kaum eine wirksamere Propaganda denken».

1901

Eine wahre Pionierin

Die Helvetia hat ihre erste Kassierin. Elise Langhard führt das Amt in der Sektion Zürich 5 (Industriequartier und Hard) aus. Alle anderen Sektionskassiere – damals 51 an der Zahl – sind Männer.

1902

Auf zur Agitation!

Werbung – in Wort, Bild und Schrift – gehörte zum Erfolgsrezept der Helvetia. Nur aufdringlich wollte man nicht sein.

1903

Expansion in die Westschweiz

Die Helvetia expandiert in die Westschweiz, die erste Sektion wird in Freiburg gegründet, ein Jahr später folgt Lausanne. Im Zentralvorstand nimmt 1905 mit Constant Jeanloz der erste Vertreter der französischen Schweiz Einsitz.

1903

Helvetia überall

Der erste Lobby-Versuch der Westschweizer Sektionen erhielt eine derbe Absage. Trotzdem gedieh die Krankenkasse in der Romandie und im Tessin.

1906

Erste Sektion im Tessin

Die erste Tessiner Sektion (Bellinzona) entsteht. Inzwischen hat die Helvetia 15'095 Mitglieder und 178 Sektionen. Die erste Delegiertenversammlung im Tessin findet erst 1931 im Kursaal von Locarno statt.

1914

Kasse Nummer 58

Das Bundesamt für Sozialversicherungen registriert die Helvetia am 15. Juni 1914 als «vom hohen Bundesrat anerkannte Kasse Nummer 58».

1917

Beitritt zum Konkordat

Die Helvetia tritt dem Konkordat der Schweizerischen Krankenkassen (KSK) bei.

1918

Verheerende Pandemie

Die Spanische Grippe trifft auch die Schweiz hart. Es sterben über 24'000 Menschen, die Helvetia ist am Rand des Ruins. 900'000 Franken Krankentaggeld muss sie für die Grippe aufwenden. «Ein schwerer Schritt war es, die letzten Obligationen dem Tresor zu entnehmen und sie für auszuzahlende Krankengelder belehnen zu lassen», schreibt Zentralpräsident Hermann Meier. Extrabeiträge von den Versicherten und Hilfe vom Bund retten die Helvetia.

1922

Besser geschützt

Zusätzlich zur Taggeldversicherung bietet die Helvetia neu auch die Krankenpflegeversicherung an (Monatsbeitrag für Kinder: 1.50 Franken; für Erwachsene: zwischen 3 und 4.50 Franken). Diese Versicherung läuft zuerst nur schleppend an: Nach einem Jahr sind ihr 766 Erwachsene und 115 Kinder beigetreten.

1928

Die Grösste

Die 100'000er Marke ist geknackt: Die Helvetia erreicht die stolze Zahl von 114'324 Mitgliedern. Sie ist jetzt die grösste Krankenkasse der Schweiz.

1930

Mehr Frauen

Die Helvetia hat zum ersten Mal mehr weibliche Mitglieder (59'699) als männliche (58'169). Die Einführung der Krankenpflegeversicherung – die mittlerweile 64'548 Erwachsene abgeschlossen haben – ist eine der Ursachen.

1935

Eine Herzensangelegenheit

Die Helvetia führt eine Tuberkuloseversicherung ein – «nach anfeuernden Worten» des Zentralpräsidenten an der Delegiertenversammlung und einem Votum von Vorstandsmitglied Franz Kaspar, der sagt, die Versicherung sei auch «eine Angelegenheit des Herzens».

1939

Schlechte Luft

Die Zentralverwaltung rechnet den rund 11'000 Stadtzürcher Versicherten vor, dass der Gesamtverband für ihre Krankenpflegeversicherung eine Viertelmillion zuschiessen muss. Sie sollen sich deshalb nicht mehr «jeder Kleinigkeit wegen krankmelden». Oder ob etwa die Zürcher Luft schlechter sei als die Berner oder Basler, «wo die Kosten erheblich geringer sind. Wir glauben es nicht!»

1940

Hilfe für Zurückgekehrte

Am 23. Juni 1940 beschliesst die Delegiertenversammlung die Einrichtung eines Hilfsfonds für zurückgekehrte Auslandschweizerinnen und -schweizer. Rund 50'000 sind es, die während der Kriegsjahre aus allen Ländern der Welt wieder in die Heimat strömen. Die Helvetia stellt für die Männer und Frauen, die «zermürbt und krank» zurückkommen, 25'000 Franken für ärztliche Hilfe, Arzneien, Spital- oder Sanatoriumspflege zur Verfügung.

1940

Mission im Interesse der Volksgesundheit

Wie die Krankenkassenzeitung zum Präventionsratgeber wurde – und Alkohol für erregte Gemüter sorgte.

1942

Vom Hotel in den Hauptsitz

Mitten im Krieg zieht die Helvetia von ihren gemieteten Büroräumen in einem ehemaligen Hotel in ein neues Verwaltungsgebäude an der Zürcher Stadelhoferstrasse. Der Neubau ist das erste «eigne Heim» der Krankenkasse. Die Baukosten belaufen sich auf 915'193.25 Franken.

1948

Die Lochkarten sind da

Die automatisierte Datenverarbeitung hält Einzug: Die erste Lochkartenmaschine wird bei der Zentralverwaltung der Helvetia installiert und in Betrieb genommen.

1949

Neue Versicherung

Neu ist auch die Spitalzusatzversicherung im Angebot der Helvetia. Im ersten Jahr schliessen sie rund 10'000 Mitglieder ab.

1950

Feier mit Kuhglocke

Das 50-Jahr-Jubiläum der Helvetia wird am 26. Juni 1950 mit einer Feier im Zürcher Kongresshaus begangen. Die Sektionen haben diverse Ehrengaben anfertigen lassen: Eine kunstvoll verzierte Kuhglocke aus Freiburg, Kanne und Becher aus dem Waadtland und eine Wappenscheibe von den Sektionen beider Basel.

1952

Gründung der Artisana

Eine Gruppe um fünf Baumeister gründet am 20. Mai 1952 im Berner Restaurant Räblus die Artisana. Sie soll eine Krankenkasse für das Baugewerbe sein. Erster Zentralpräsident ist der Schwarzenburger Albert Binggeli.

1960

Tonnenschwere EDV

Der Zentralvorstand der Helvetia schafft eine elektronische Datenverarbeitungsanlage an: die IBM 1401. Der Rechner wiegt zwei Tonnen und verfügt über einen Arbeitsspeicher von 16 Kilobyte.

1961

1000. Sektion

Die 1000. Helvetia-Sektion ist gegründet: Sie befindet sich in Eggiwil im Emmental.

1966

Die Franchise ist da

Jahrelang wurde darüber verhandelt, jetzt tritt es in Kraft: das revidierte Kranken- und Unfallversicherungsgesetz (KUVG). Unter anderem führt es die Franchise ein und erleichtert den Versicherungsbeitritt.

1971

Endlich Millionärin

Ein goldenes Kassenbüchlein für das millionste Helvetia-Mitglied und ein denkwürdiger Tag für die soziale Krankenversicherung.

1975

Gemeinsam mit Coop

Mit der Coop Lebensversicherungsgesellschaft schliesst die Helvetia einen Vertrag ab und bietet den Mitgliedern eine Risiko-Lebensversicherung an. Ab 1992 kooperiert die Helvetia auch mit der Coop-Rechtsschutz.

1976

Neues Artisana-Haus

Die Artisana bezieht ihr erstes kasseneigenes Verwaltungsgebäude an der Effingerstrasse 59 in Bern.

1976

Die Explosion, die keine war

Ab den 1950er-Jahren ging es steil aufwärts: Mit der medizinischen Entwicklung, aber auch mit den Kosten im Gesundheitswesen. Die Helvetia rang nach Lösungen.

1977

Die Blauen

Bereits Mitte des 20. Jahrhunderts war die «Managerkrankeit» in der Schweiz angekommen. Die psychisch und physisch Angeschlagenen gingen zur Kur nach Gais.

1980

Die erste Frau

Die Helvetia-Delegierten wählen am 11. Oktober 1980 mit der Krienser Sektionskassierin Frieda Steiner die erste Frau in den Zentralvorstand. 1983 folgen die Freiburgerin Rose-Marie Wirthner und 1984 Arlette Koch aus Pratteln.

1982

Solida gegründet

Am 15. September 1982 gründen Helvetia, Concordia, OSKA (heute Swica) und das Konkordat der Schweizerischen Krankenkassen (heute santésuisse) die Solida Versicherungen AG. Als «Unfallversicherung Schweizerischer Krankenkassen» soll die Solida für alle zugänglich sein.

1985

Unterschriften für Krankenkassen-Initiative

Das Konkordat der Schweizerischen Krankenkassen reicht die Initiative «für eine finanziell tragbare Krankenversicherung» (Krankenkassen-Initiative) ein. Auch die Helvetia sammelt zur Bekämpfung der steigenden Gesundheitskosten Unterschriften. Das Volksbegehren kommt 1992 zur Abstimmung – es wird abgelehnt.

1990

Helvetia und Helvetia

Namensvetterinnen unter sich: Die Zusammenarbeit mit den Helvetia Versicherungen – die 1858 als «Allgemeine Versicherungs-Gesellschaft Helvetia» in St. Gallen gegründet wurde – beginnt am 1. Januar 1990. Zu den Angeboten gehört unter anderem die gemeinsam vermarktete Helvetia Ferien- und Reiseversicherung.

1991

Dringlicher Risikoausgleich

Der Risikoausgleich unter den Kassen wird per dringlichem Bundesbeschluss eingeführt – eine Idee der Helvetia, «um die Entsolidarisierung zu stoppen».

1991

Progrès

Die Helvetia übernimmt die Krankenversicherung Progrès. Die Progrès wurde 1903 in Le Locle gegründet und ist vor allem lokal im Kanton Neuenburg tätig. Die Helsana-Gruppe positioniert sie später als «Krankenversicherung für Familien, die günstige Prämien für familiengerechte Leistungen erwarten» – erst in der Westschweiz und später in der ganzen Schweiz.

1994

Kampf ums KVG

Im Abstimmungskampf um das revidierte Krankenversicherungsgesetz (KVG) finden sich die Helvetia auf der Ja- und die Artisana auf der Nein-Seite. Die Helvetia darf sich schliesslich zu den Gewinnerinnen zählen: Am 4. Dezember 1994 nehmen die Stimmberechtigten das neue KVG an. 1996 tritt es – und damit die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) – in Kraft.

1995

Schulterschluss beschlossen

Helvetia und Artisana führen Gespräche über einen Schulterschluss. Im September 1995 kündigen die beiden Versicherer an: Sie wollen sich zusammentun. Bei ihnen sind 1,6 Millionen Kundinnen und Kunden versichert, das gemeinsame Prämienvolumen beträgt 3,26 Milliarden Franken.

1996

Die Megafusion

Von Erzrivalinnen zu Verbündeten: Die Gründung der Helsana.

1997

Einführung des Fallmanagements

Das Fallmanagement wird eingeführt. Die Fallmanagerinnen und -manager der Helsana begleiten die Versicherten während und allenfalls nach einem Spitalaufenthalt: Sie koordinieren und überwachen die administrative Abwicklung der Behandlung.

2003

Avanex und Sansan

Die Helsana gründet die Tochterkassen Avanex und Sansan. Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) hatte den beiden Gesellschaften die Bewilligung zunächst verweigert. Avanex soll «zeitsensitive, selbstverantwortliche Personen», die «ihre Geschäfte vor allem im Internet» abwickeln, ansprechen, die Sansan «berufstätige und/oder familienorientierte, engagierte moderne Frauen».

2004

Grosser Umzug

1000 Mitarbeitende von 20 Standorten zügeln Ende 2004 ihre Arbeitsplätze an den neuen Helsana-Hauptsitz nach Stettbach.

2005

Übernahme von La Suisse

Im Februar 2005 übernimmt die Helsana von La Suisse, einer Tochtergesellschaft von Swiss Life, das Krankentaggeld- und Unfallversicherungsgeschäft (59'000 Verträge mit einem Prämienvolumen von 260 Mio. Franken).

2006

Aerosana

Die Helsana schliesst sich mit der Aerosana zusammen. 1987 durch eine Gruppe von Swissair-Piloten gegründet, ist die Kasse nach dem Swissair-Grounding in Schwierigkeiten geraten. Innerhalb der Helsana-Gruppe wird die Aerosana als eigene Marke mit Fokus auf Familien positioniert. 2011 wird die Aerosana in die Progrès integriert.

2008

Ein moderner Auftritt

Den Wandel von der Krankenkasse zum umfassenden Personenversicherer für Privat- und Firmenkunden will die Helsana auch mit einem neuen Erscheinungsbild unterstreichen. Merkmale: Die Grundfarbe rot und ein moderner Schriftzug.

2009

Maxi.ch

Die Tochterkasse Maxi.ch wird lanciert. Sie richtet sich an «aktive und gesundheitsbewusste Menschen, die sich vor allem über das Internet informieren». 2016 wird Maxi.ch in die Avanex integriert.

2010

Neue Führung

Neue Spitze für die Helsana: Prof. Dr. med. Thomas D. Scuzs wird Verwaltungsratspräsident und Daniel H. Schmutz Konzernchef. Sie übernehmen von Eugen David und Manfred Manser, die die Ämter seit der Gründung der Helsana innehatten.

2010

«Ein Turnaround ist kein Spass»

Wie Helsana nach Millionenverlusten und Versichertenflucht die Wende gelang.

2011

Offizielles Maskottchen

Die Helsana führt ein offizielles Maskottchen ein: den Biber Helsi. Er soll vor allem Kinder zu Bewegung und mehr gesunder Ernährung ermuntern.

2013

Verband gegründet

Im April 2013 tritt die Helsana aus dem Branchenverband santésuisse aus und gründet mit CSS und Sanitas den Verband curafutura. Die KPT kommt kurze Zeit später dazu. Erklärtes Ziel von curafutra ist ein solidarisches Gesundheitssystem, das auf Wettbewerb beruht.

2014

Erster Arzneimittelreport

Die Helsana publiziert den ersten Arzneimittelreport. Ziel: Verlässliche Daten öffentlich zugänglich machen und so Transparenz über die Arzneimittelversorgung in der Schweiz schaffen.

2014

Digitales Kundenportal

MyHelsana startet: Das digitale Kundenportal spart Papier und macht die Kommunikation zwischen Versicherung und Kundinnen und Kunden einfacher.

2016

Gemeinsam für Kinder

Die Helsana beginnt ihre Partnerschaft mit der Stiftung Theodora. Die Spitalclowns besuchen jedes Jahr mehr als 100'000 Kinder und schenken ihnen unbeschwerte Momente in schweren Zeiten.

2017

Punkte für Gesundheitsbewusste

Gesünder kochen, sich mehr bewegen und Punkte sammeln: Mit der Helsana+ App können gesundheitsbewusste Versicherte Pluspunkte in bares Geld und Angebote umwandeln.

2017

Erster Helsana-Ratgeber

Die erste Ausgabe des Helsana-Ratgebers erscheint. Sie ist dem Thema Stress gewidmet.

2021

Hohe Kosten durch Covid-Nachholeffekte

Der Krankenversicherer Helsana kämpft 2021 mit massiv höheren Kosten: Patientinnen und Patienten holen wegen der Covid-Pandemie aufgeschobene Behandlungen nach.

2021

Stabübergabe

Roman Sonderegger ist neuer CEO der Helsana. Der Betriebsökonom hat langjährige Erfahrung im Versicherungswesen und leitete seit 2017 den Bereich Finanzen und Versicherungstechnik bei der Helsana.

2022

Neuordnung

Die bisher eigenständige Tochtergesellschaft Progrès wird in die Helsana integriert. Zuvor waren im Jahr 2017 die Sansan in der Progrès und die Avanex in der Helsana aufgegangen.

2023

Fakten, Fakten, Fakten!

Mit dem Arzneimittelreport zeigt Helsana, was Daten bewirken können. Und hilft damit, Missstände im Gesundheitswesen aufzudecken.

2024

125 Jahre Engagement

Die Helsana blickt auf 125 Jahre Krankenversicherungsgeschichte zurück. Was mit der Gründung der Helvetia beginnt, setzt sich mit der Fusion mit der Artisana und der Geburt der Helsana fort: Innovative Ideen für ein solidarisches, bezahlbares Gesundheitswesen. So ist die Helsana nicht nur zum führenden Kranken- und Unfallversicherer der Schweiz mit mehr als zwei Millionen Versicherten geworden. Sondern setzt sich auch für die Gesundheit jedes und jeder Einzelnen ein.

Hier das gesamte Buch «Die Helsana-Story» als PDF herunterladen (44 MB)

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